Sanierung Kloster Johannisberg
Geisenheim, Rheingau
Kulturbauten 2019 - 2022
Das ehemalige Benediktinerinnenkloster Johannisberg in Geisenheim im Rheingau-Taunus-Kreis wurde umfassend saniert: Die Kirche, der Kreuzgang und das Pfarrhaus wurden nach den Plänen von schneider+schumacher auf den neuesten Stand gebracht. Dabei blieb das historische Erscheinungsbild des rund 150 Jahre alten Gebäudes erhalten. Neue Elemente sind in ihrer Gestaltung klar als moderne Ergänzungen erkennbar, fügen sich jedoch harmonisch in das historische Gesamtbild ein. Zur Verbesserung des energetischen Standards wurden die Außenwände mit einem etwa 4,5 Zentimeter dicken Aerogel-Dämmputz versehen.
Im Kreuzgang wurde die Attika erhöht und an das Gesims des Hotelgebäudes angepasst. Alle Fensterelemente wurden aus energetischen Gründen erneuert und vereinheitlicht, sodass sie nun dem Stil der Kirchen- und Kreuzgangfenster entsprechen.
Die Kirche erhielt eine akustisch wirksame Wandverkleidung aus feinen Holzlamellen, die sowohl Elektro- als auch Heizfunktionen integriert. Das Ziel war eine Nachhallzeit, die sowohl für Konzerte als auch für Sprache und Seminarnutzung geeignet ist, dabei aber den Charakter einer Kirchenakustik bewahrt. Neueste medientechnische Komponenten gewährleisten einen exzellenten Klang für alle Nutzungen in der großen und kleinen Kirche sowie dem Kreuzgang. Ebenso wurden Konferenz- und Seminarräume im Pfarrhaus technisch und gestalterisch auf den neuesten Stand gebracht. In der sogenannten Unterkirche wurden vier Suiten als Ferienwohnungen ausgebaut.
Die Innenarchitektur wurde von Beate Weller vom Buero Weller in enger Abstimmung mit schneider+schumacher entwickelt.
Heute ist das Kloster Johannisberg ein einzigartiger Veranstaltungsort, der Platz für verschiedenste Events bietet – von großen kulturellen Events wie dem Rheingau-Musik-Festival über Firmenveranstaltungen bis hin zu kleinen, privaten Zusammenkünften mit Familie und Freunden.
Foto 5: Sabine Schirdewahn
Technische Daten:
Leistungsphasen: 3-8Typologien: Kulturbauten
Bauherr/Auslober: Claus Wisser
Projekt Architekt: Till Schneider
Projektleitung Planung: Nina Delius, Matija Gold, Malte Ruths-Frochaux
Team: Jennifer Binder, Maria Hiller, Rodolfo Tarulli, Jonas Luther, Anke Siegmund, Maximilian Büschl
Tragwerksplanung: Ingenieurbüro Unverzagt, Wiesbaden
Haustechnik: TechDesign, Frankfurt am Main / K. Dörflinger, Allendorf
Außenanlage: DLA die Landschaftsarchitekten, Wiesbaden
Brandschutz: ST-Brandschutz Sachverständigenbüro
Bauphysik: Ingenieurbüro Unverzagt, Wiesbaden
Vermessung: Vermessungsbüro Frommelt & Hartung
Bruttogrundfläche: 3.447,26 m²
Nettogrundfläche: 2.707,16 m²
Brutto Rauminhalt: 14.802,74 m³
Grundstücksgröße: 19.620 m²